Wäsche richtig sortieren - Wie wasche ich was?

Wer zum ersten Mal vor einem Berg Schmutzwäsche steht, sollte sich das Waschen nicht zu einfach vorstellen. Es ist nämlich nicht damit getan, die schmutzige Wäsche in die Waschmaschine zu stopfen, Waschmittel zuzugeben und den Drehschalter auf irgendein Programm zu stellen. Wer auf diese Art verfährt, darf sich nicht wundern, wenn er verfärbte oder eingelaufene Textilien aus der Maschine holt. Bevor die Wäsche in die Maschine gegeben wird, muss sie sortiert werden.

Warum muss Wäsche vor dem Waschen sortiert werden?

Nicht alle Textilien sind gleich. Der Laie erkennt nicht immer den Unterschied zwischen Naturfasern, Mischgeweben oder Kunstfasern. Aber selbst der Waschanfänger merkt, dass es Textilien gibt, die sich weich und flauschig anfühlen. Er sieht, wenn er glänzende, feine Stoffe vor sich hat und er erkennt grobes, festes Material.

Dass die verschiedenen Fasern auf Hitze unterschiedlich reagieren, leuchtet jedem ein. Empfindliche Wäsche darf also nicht so heiß gewaschen werden, damit sie nicht einläuft oder aus der Form gerät. Ein robustes Material verträgt höhere Waschtemperaturen. Auch sind die Waschmittel, die sich für die einzelnen Stofffasern eignen, unterschiedlich. Dies ist der erste Grund, warum die Wäsche vor dem Waschen sortiert werden muss.

Ein weiterer Anlass zum Wäsche Sortieren ist der Grad der Verschmutzung. Arbeitskleidung, die stark verschmutzt ist, muss heißer und/oder mit einem anderen Waschmittel gewaschen werden, als eine Bluse, die nur einmal zu einem besonderen Anlaß getragen wurde. Wenn Sie die stark verschmutzte Wäsche zusammen mit der leicht verschmutzten Kleidung waschen, laufen Sie Gefahr, dass die Arbeitskleidung nicht sauber wird. Oder aber die Stofffasern der verstaubten Kleidung leiden unter der heißen Temperatur oder dem „scharfen“ Waschmittel.

Last but not least spielt auch noch die Farbe der Textilien beim Waschen eine große Rolle. Weil es beim Waschen leicht passieren kann, dass vom Waschmittel oder der hohen Waschtemperatur nicht nur der Schmutz, sondern auch Farbpartikel gelöst werden, sollte dunkle/bunte Kleidung nicht zusammen mit heller Wäsche gewaschen werden. Wenn aus den dunklen oder bunten Textilien Farbteilchen ans Waschwasser abgegeben werden, kann es sonst passieren, dass sie von der hellen/weißen Wäsche aufgenommen werden. Die helle Wäsche verfärbt sich dadurch und erhält einen Graustich, Rotstich oder Blaustich.

Wie wasche ich was?

Zunächst sollte die Wäsche nach der Textilart sortiert werden. Empfindliche Kleidung aus Wolle oder Seide muss im Schonwaschgang oder mit der Hand gewaschen werden und wird daher aussortiert. Dann kommt die Feinwäsche. Zur Feinwäsche zählen Kleidungsstücke mit empfindlichen Farben, wie beispielsweise Baumwolloberteile, die mit Naturfarben eingefärbt sind. Aber auch der Stoffmantel oder eine Kunstfaserbluse gehören dazu. Als pflegeleicht werden in der Regel Socken, Hosen, T-Shirts oder Hemden und Blusen eingestuft, wenn sie aus Baumwolle, aus Leinen oder einem Mischgewebe hergestellt wurden. Zur „normalen“ Wäsche gehören Baumwollbettwäsche, Baumwolloberteile, Baumwollunterwäsche, Handtücher und Schlafanzüge/Nachthemden, sofern sie nicht aus Synthetik oder Seide sind.

Übersicht: Wäsche nach Textilart sortieren

Wenn die Textilart abgeklärt ist, muss nach der Waschtemperatur sortiert werden. Wie heiß jedes Wäschestück maximal gewaschen werden darf, finden Sie auf dem Etikett. Dennoch sind die Herstellerangaben kein Muss. Ist die Wäsche nur leicht verschmutzt, kann sie auch mit einer niedrigeren Temperatur als angegeben, gewaschen werden.

Zur Kochwäsche (90 Grad) dürfen Baumwollbettwäsche, Baumwollunterwäsche und Handtücher. Mit 60 Grad können Schlafanzüge, Nachthemden, Stoffhosen, Stoffblusen und T-Shirts gewaschen werden. Alle anderen Textilien werden bei 40 Grad gereinigt, bis auf Wolle oder Seide, die, wenn sie in die Waschmaschine dürfen, nur 30 Grad vertragen.

Übersicht: Sortieren nach Waschtemperatur

Schließlich muss die Wäsche noch nach Farben sortiert werden, um ein unschönes Verfärben heller Kleidungsteile zu vermeiden. Dabei wird unterschieden zwischen weißer Wäsche, die, bei niedriger Temperatur auch mit heller Wäschen (gelb, rosa, hellgrün, flieder oder hellblau) gemischt werden kann. Buntwäsche, die sich aufteilt in helle Farben, wie Gelb, Orange, Rosa und dunkle Farben, wie Blau, Grün, Violett oder Rot. Auch die schwarze oder dunkelbraune Wäsche sollte getrennt gewaschen werden. Stark eingefärbte Wäscheteile sollten eher zu den dunklen als zu den hellen Textilien sortiert werden (zum Beispiel Rot zu Schwarz).

Übersicht: Sortieren nach Farben

Wann ist eine Kochwäsche notwendig?

Da die heutigen Waschmittel in ihrer Zusammensetzung sehr ausgeklügelt sind, ist im Privathaushalt nur in Ausnahmefällen eine Kochwäsche notwendig. Im Krankheitsfall oder bei sehr starker Verschmutzung werden Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche bei 90 Grad gewaschen. Im Normalfall ist jedoch auch bei diesen Textilien eine 60-Grad-Wäsche ausreichend.

Waschanleitung / Pflegehinweise beachten

Wer noch keine große Wascherfahrung hat, sollte sich stets nach den Pflegehinweisen der einzelnen Wäschestücke richten. Diese Hinweise befinden sich auf einem Etikett, das bei Blusen oder Hemden innen an einer Seitennaht angebracht ist. Beim T-Shirt, Kleid oder Unterhemd befindet sich der Waschhinweis innen, am hinteren Teil des Halsausschnittes. Bei Hosen, Röcken und Unterhosen finden Sie das Etikett mit den Pflegehinweisen innen seitlich im Hosenbund und bei der Bettwäsche ist das Fähnchen neben dem Verschluss eingenäht.

Für das Waschen ist auf dem Etikett eine Schüssel mit Wasser abgebildet. Die Zahl, die in der Schüssel steht, gibt die Maximaltemperatur an, mit der das Kleidungsstück gewaschen werden darf. Befindet sich ein dicker Strich unter der Schüssel, bedeutet das: Schonwaschgang. Zwei dicke Striche heißen, dass ein Spezialwaschgang für sehr empfindliche Wäsche verwendet werden muss. Eine Hand, die in die Schüssel greift, symbolisiert Handwäsche. Diese Teile kommen nicht in die Waschmaschine. Ist die Schüssel durchgestrichen, darf das Kleidungsstück gar nicht gewaschen werden. Es muss in die Reinigung.

Tipps zum Wäsche Sortieren

• Keinesfalls in die Waschmaschine gehören Lederbekleidung und Lederaccessoires. Auch Faschingskleidung, die mit zahlreichen Pailletten besetzt ist, hat in der Waschmaschine nichts zu suchen. Und für die Federboa ist die Waschmaschine ebenso tabu wie für den Regenschirm oder den Schutzanzug aus Papier.

• Vor dem Waschen sollten alle Hosen-, Jacken- und Manteltaschen untersucht und geleert werden. Dadurch werden unliebsame Überraschungen wie unleserliche Notizzettel oder fusselnde Taschentücher vermieden.

• T-Shirts mit Applikationen oder mit Aufdruck werden zum Waschen ebenso nach links gedreht wie Jeanshosen und Jeansjacken.

• Um andere Wäschestücke vor den scharfen Zähnchen zu schützen, sollten Reißverschlüsse von Hosen zum Waschen immer geschlossen werden.

• Empfindliche Wäscheteile wie Dessous oder Strumpfhosen, die sich beim Waschen verknoten könnten, werden in einem Wäschesack gewaschen. Ist kein Wäschesack vorhanden, erfüllt ein Kopfkissenbezug den gleichen Zweck.

• Wer vor dem Waschen Zeit sparen möchte, kann statt mit einem Wäschekorb mit drei Wäschekörben arbeiten. Die Schmutzwäsche wird dann gleich beim Ausziehen in den Korb für weiße, bunte oder dunkle Wäsche gesteckt.

• Die Waschmaschine sollte locker befüllt werden, wer stopft, vermindert die Waschwirkung.