Peinlich ist es, wenn der Sohnemann sein heiß geliebtes, rot-weißes Fußball-Shirt aus dem Schrank nimmt und feststellen muss, dass es in Rot-hellblau nicht mehr den Vereinsfarben entspricht. Auch der Göttergatte wird vom rosafarbenen Hemd zum schwarzen Anzug nicht gerade begeistert sein. Ganz zu schweigen vom eigenen weißen Sommerkleid, das mit einem Graustich erheblich an Eleganz und Frische eingebüßt hat.

Doch verfärbte Kleidung muss nicht sein. Wer ein paar kleine Regeln beim Waschen beachtet, muss sich nicht über verfärbte Wäsche ärgern. Sollte es durch ein Missgeschick dennoch zum Malheur kommen, lassen sich die meisten Kleidungsstücke mit Hausmitteln oder mit einem Entfärber aus dem Fachhandel wieder entfärben.

Wie kommt es zu verfärbter Wäsche?

Wenn ein stark gefärbtes Wäscheteil gleichzeitig mit weißer oder heller Kleidung in der Waschmaschine landet, kann es passieren, dass das bunte Kleidungsstück Farbe abgibt, die von der hellen Wäsche aufgenommen wird. Ist das bunte Teil rot, wird die weiße Wäsche rosa, ist es blau, wird sie hellblau und ein einziger schwarzer Socken kann der gesamten Bettwäsche einen Graustich verleihen.

Ursache für verfärbte Wäsche

Schon eine rote Socke kann weiße Wäsche verfärben

Dass das bunte Kleidungsstück Farbe abgibt, kann unterschiedliche Gründe haben. Es liegt an der Waschtemperatur, wenn ein rotes T-Shirt, das bei 30 Grad keine Farbe verliert, unter die Kochwäsche gerät und bei 90 Grad die gesamte Unterwäsche rosa einfärbt. Kleidungsstücke minderer Qualität können auch schon bei 30 oder 40 Grad Farbe verlieren, die von der anderen Wäsche in der Maschine aufgenommen wird. Und auch bei neuer Kleidung passiert es häufig, dass sie beim ersten Waschen Farbe verliert.

Wie funktionieren Entfärber aus der Drogerie?

Beim Entfärben der Wäsche kommt es darauf an, ob es sich um ein buntes Kleidungsstück handelt, das Sie entfärben möchten, oder ob es ein ehemals weißes Wäschestück ist. Sowohl in der Drogerie, wie auch im Internet können Sie dementsprechend Entfärber für Buntwäsche oder Entfärber für weiße Wäsche erwerben. Zusätzlich sollten Sie wissen, dass sich Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen relativ gut entfärben lassen. Bei Kunstfasern wie Nylon ist das Entfärben oft unmöglich. Auch auf die Waschtemperatur, die auf der Packung aus der Drogerie stets angegeben ist, sollten Sie unbedingt achten.

Der Entfärber aus dem Fachhandel hat den Vorteil, dass er die Originalfarbe der Textilien nicht angreift. Er legt sich wie ein Film um die losen Farbpartikel, die vom Wäschestück beim Verfärben aufgenommen wurden und kapselt sie ein. Anschließend werden sie abgelöst und entfernt. Die gut gefestigte Originalfarbe wird nicht angegriffen. Damit der Entfärber aus der Drogerie seine volle Wirkung entfalten kann, sollten Sie unbedingt die Gebrauchsanweisung des Händlers beachten. Mit dem Entfärber aus dem Fachhandel kann sowohl in der Maschine, als auch im Eimer oder in einer Schüssel gearbeitet werden.

Anleitung: Entfärben in der Waschmaschine

  • verfärbte Wäsche einfüllen (höchstens 3,5 kg)
  • angegebene Temperatur auswählen
  • Waschmaschine ohne Vorwäsche starten
  • kein Waschmittel einfüllen
  • 200 g Entfärber (= 2 Portionsbeutel) in die Kammer für das Hauptwaschmittel leeren und mit einem Liter Wasser nachspülen
  • Waschmaschine normal durchlaufen lassen
  • keinen Weichspüler zugeben

Anleitung: Wäsche entfärben im Eimer oder Schüssel

  • Circa 6 Liter Wasser auf die angegebene Temperatur erwärmen
  • 100 g Entfärber (= 1 Portionsbeutel) im Wasser auflösen und umrühren
  • verfärbte Kleidung dazugeben (höchstens 1,7 kg)
  • Wäsche unter Wasser drücken. Sie muss vollständig bedeckt sein
  • Eimer luftdicht abdecken
  • Entfärber mindestens 4 Stunden (idealerweise 12 Stunden) einwirken lassen
  • Mehrmals mit klarem Wasser gründlich durchspülen

ACHTUNG: Vor der Anwendung eines chemischen Entfärbers immer einen Farbtest durchführen! Dazu ½ Teelöffel Entfärber in 100 ml heißem Wasser auflösen. Das verfärbte Kleidungsstück an einer unauffälligen Stelle mit der Lösung bestreichen. 15 Minuten lang beobachten, ob sich die Originalfarbe nicht verändert.

Bleichmittel zum entfärben für weiße Wäsche

Bleichmittel sind nicht dasselbe wie Entfärber. Während es Entfärber auch für Buntwäsche gibt, können mit Bleichmitteln nur weiße Textilien entfärbt werden. Das liegt daran, dass das Bleichmittel generell der Wäsche Farbstoff entzieht. Beim Bleichen werden Sauerstoffradikale freigesetzt, die sowohl mit unerwünschten Verfärbungen, aber auch mit empfindlichen Farben Verbindungen eingehen und sie aus dem Wäschestück lösen.

Wer Buntwäsche bleicht, macht aus leuchtenden und strahlenden Farben stumpfe, Pastelltöne. Wird weiße Wäsche gebleicht, kann das Bleichmittel einen Grauschleier lösen oder einen Gelbstich, Rotstich oder Blaustich entfernen.

Spülmaschinentabs zum Entfärben einsetzen

verfärbte Wäsche
Auch leicht verfärbte Wäsche ist ärgerlich

Weil ein Unglück natürlich meistens dann passiert, wenn es Wochenende ist und der Drogeriemarkt um die Ecke geschlossen hat, ist es sinnvoll, ein paar Hausmittel zu wissen, die ebenfalls zum Entfärben der Wäsche eingesetzt werden können. Als wirkungsvolle Alternative zum Entfärber aus der Drogerie haben sich Spülmaschinentabs bewährt.

Um aus einem verfärbten Kleidungsstück den Buntstich zu entfernen, werden circa 5 Liter Wasser und 4 Tabs benötigt. Das Wäschestück wird zum Entfärben in einen Eimer gelegt. Im Wasser (Mindesttemperatur 30 Grad) werden nun die Spülmaschinentabs unter Rühren aufgelöst. Dann wird das Kleidungsstück mit dem möglichst heißen Wasser übergossen.

ACHTUNG: Unbedingt die Pflegehinweise beachten! Die Kleidung sollte vollständig mit Wasser bedeckt sein und circa 12 Stunden einweichen. Danach wird das „farbige“ Wasser abgegossen und die Wäsche unter klarem Wasser gründlich ausgespült. Anschließend kann sie in der Waschmaschine, wie üblich gewaschen werden.

Weitere Hausmittel zum Wäsche Entfärben

  • Wer keine Spülmaschinentabs zur Hand hat, kann stattdessen auch Tabletten zur Gebissreinigung verwenden. Die Gebissreiniger werden auf die gleiche Weise benutzt wie die Spülmaschinentabs.

  • Eine etwas umweltfreundlichere Methode, ist der Einsatz von Essig. Auch bei diesem Hausmittel müssen die verfärbten Textilien in möglichst heißem Wasser eingeweicht werden. Statt der Spülmaschinentabs werden ein paar Spritzer Essig ins Wasser gegeben. Wegen des unangenehmen Geruchs ist das Entfärben mit Essig nicht sehr beliebt.

  • Statt Essig hilft auch Zitronensäure, um den Graustich aus der weißen Wäsche zu beseitigen. Für 5 Liter Wasser wird der Saft von 2 Zitronen verwendet.

  • Auch Backpulver oder Hausnatron ist ein effektiver Ersatz für den Entfärber aus der Drogerie. Es werden einfach zwei Päckchen Backpulver mit in die Maschine gegeben und die Kleidung wird wie üblich gewaschen.

  • Wer seine weiße Bettwäsche mithilfe von Chlor entfärben möchte, muss besonders vorsichtig sein. Chlorhaltige Reinigungsmittel wie Domestos oder Danklorix sind sehr aggressiv. Sie greifen nicht nur die Farbe, sondern auch die Textilfasern an. Daher sollten sie nur sehr stark verdünnt in die Waschpulverkammer für das Hauptwaschmittel gegeben werden.