Sekundenkleber ist eine praktische Erfindung, weil er verschiedene Materialien in weniger als 30 Sekunden dauerhaft zusammenfügt. Wer genau arbeitet, benötigt sehr wenig Klebstoff und kann das geklebte Material schnell benutzen. Leider ist es aber gar nicht so einfach, mit der kleinen Tube Klebstoff umzugehen. Oft quillt beim Drücken der Tube viel zu viel Kleber heraus und verteilt sich dann auf der Arbeitsfläche und den Händen. Weil Klebstoff auf Cyanacrylat-Basis sehr schnell aushärtet, ist Eile geboten, um ihn an unerwünschten Stellen rechtzeitig zu entfernen.

Sekundenkleber härtet bei hoher Luftfeuchtigkeit schneller aus. Bekommt er jedoch zu viel Feuchtigkeit, härtet er zu schnell aus, um eine optimale Verbindung mit dem Material einzugehen. Dann lässt er sich mechanisch leicht wieder entfernen. Dieses Wissen lässt sich bei versehentlich aufgebrachtem Sekundenkleber gut anwenden.

Sekundenkleber von Kleidung und Stoff entfernen

Natürlich ist es ärgerlich, wenn der Kleber auf dem neuen T-Shirt gelandet ist und einen hässlichen Fleck hinterlassen hat. Auch die Hausfrau wird nicht gerade begeistert sein von Klebstoffflecken auf der Tischdecke. Dennoch ist beides kein Grund zur Verzweiflung. Wenn der Fleck sofort behandelt wird, sind die Chancen ihn zu lösen am größten.

Sekundenkleber entfernen

Klebstoff, besonders Sekundenkleber, härtet schnell aus
und ist daher nicht ganz leicht zu entfernen.

Heißes Wasser: Bei weißen, kochfesten Stoffen kann der Sekundenkleber eventuell im heißen Wasser (mindestens 80 Grad) gelöst werden. Dazu wird ein Liter Wasser auf dem Herd zum Kochen gebracht und vom Herd genommen. Dann wird die Tischdecke oder das Kleidungsstück an der betroffenen Stelle ins Wasser getaucht. Der Klebstofffleck sollte vollständig unter Wasser sein. Nach circa 10 Minuten wird das Wäschestück aus dem Wasserbad genommen und der Sekundenkleber wird vorsichtig mit der Hand abgezogen.

Die Zugabe von ein paar Tropfen Spülmittel, Waschmittel oder Flüssigseife ins heiße Wasser, kann dabei helfen den Lösungsvorgang zu beschleunigen.

Aceton: Eine weitere Möglichkeit den Klebstoff zu entfernen, bietet Aceton. Aceton ist im Baumarkt, in der Apotheke oder im Internet erhältlich. Weil es aber die Farben der Wäsche eventuell verblassen lässt, sollte es vor der Anwendung an einer unauffälligen Stelle ausprobiert werden. Um den in Sekundenschnelle entstandenen Fleck aus der Kleidung zu beseitigen, wird ein fusselfreies Tuch mit Aceton befeuchtet und über den die Verschmutzung gerieben.

Sobald sich der Klebstoff am Rand ablösen lässt, können Sie vorsichtig versuchen, mit einer Hand weiter zu befeuchten und mit der anderen am Sekundenkleberfleck zu ziehen. Eventuell lässt sich auch ein stumpfes Messer oder ein dünner Spachtel unter den Rand schieben. Der Gegenstand wird langsam immer weiter unter den Klebstofffleck gedrückt, bis er sich löst. Anschließend wird das Kleidungsstück in der Waschmaschine bei üblicher Waschtemperatur gewaschen.

Wer kein Aceton zuhause hat, kann stattdessen die gleiche Prozedur mit acetonhaltigem Nagellackentferner vornehmen. Auch hier sollte vor der Anwendung zuerst ein Farbtest durchgeführt werden.

Überblick: Wie lässt sich Sekundenkleber aus Stoff entfernen?

  • mit sehr heißem Wasser
  • mit heißem Wasser und Spülmittel
  • mit heißem Wasser und Waschmittel
  • mit heißem Wasser und Flüssigseife
  • mit Aceton
  • mit acetonhaltigem Nagellack

Sekundenkleber von der Haut entfernen

Wenn der Kleber auf die Finger geraten ist, muss als erstes dafür gesorgt werden, dass die Finger nicht zusammenstoßen, denn sonst kleben sie zusammen. Es ist natürlich schwieriger, ein Lösungsmittel zwischen zwei verklebte Stellen aufzubringen, als auf einen an der Luft ausgehärteten Klebstofffleck auf der Haut. Der „luftgetrocknete“ Fleck kann durch Aneinanderreiben der Finger/Hände eventuell mechanisch gelöst werden. Wer keine Scheu vor der Nagelfeile hat, kann auch damit dem Kleber-Fleck zu Leibe rücken.

Mit etwas Geduld löst sich der Sekundenkleber übrigens nach einigen Stunden, spätestens nach zwei Tagen, von den Fingern alleine. Er wird dann weiß und kann mithilfe der Fingernägel abgezogen werden.

Eine weitere Möglichkeit den Klebstoff von der Haut zu lösen ist mithilfe von Fett oder Öl. Baden Sie die betroffenen Finger in einem Schälchen Olivenöl und versuchen Sie, den Kleber zumindest am Rand aufzuweichen, sodass er sich besser abziehen lässt.

Ist der Sekundenkleber aufs Bein oder den Arm getropft, wird der Fleck mit Hautcreme, Vaseline oder Margarine bestrichen und aufgeweicht. Anschließend kann er mit den Fingerspitzen vorsichtig abgezogen werden.

Statt in Öl kann der ausgehärtete Klebefleck auf den Fingern auch in einer Lösung aus warmem Wasser und Spülmittel eingeweicht werden. Das Ablösen funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wie beim Ölbad.

Ein weiteres Lösungsmittel ist acetonhaltiger Nagellackentferner. Er wird mithilfe eines Tuches auf die betroffene Stelle der Haut aufgetragen und anschließend kann der Fleck mit den Fingernägeln vorsichtig abgezogen werden. Die Stelle sollte danach mit klarem Wasser gewaschen und mit einer Feuchtigkeitslotion eingecremt werden.

Wer mit Sekundenkleber seine Finger zusammengeklebt hat, muss versuchen ein Lösungsmittel zwischen die Klebestelle zu verbringen. Am besten geht das mit Öl. Eventuell mit Kriechöl (WD-40, Caramba). Dazu wird das Öl möglichst so zwischen die Finger gesprüht, dass es die Möglichkeit hat, den Klebstoff aufzuweichen. Nach einer Einwirkzeit von mehreren Minuten kann ganz vorsichtig versucht werden, einen Spachtel zwischen die Finger zu schieben. Es wird solange „geölt“ und geschoben, bis die Finger sich ohne große Mühe auseinanderziehen lassen. Danach wird der Kleber von beiden Seiten abgezogen. Die Finger werden gewaschen und anschließend mit Feuchtigkeitscreme behandelt.

Überblick: Wie kann Sekundenkleber von der Haut entfernt werden?

  • durch Reibung
  • mit der Nagelfeile
  • löst sich von alleine
  • mit Olivenöl
  • mit Hautcreme, Vaseline oder Margarine
  • mit einer Spülmittellösung
  • mit acetonhaltigem Nagellackentferner
  • mit Kriechöl

Sekundenkleber von Kunststoff entfernen

Weil die Klebewirkung von Sekundenkleber auf einer Kunststoffverbindung beruht, ist es sehr schwierig den Klebstoff von Plastik zu lösen. Wer versucht, ihn mit chemischen Mitteln zu beseitigen, läuft Gefahr, dass der Kunststoff ebenfalls angegriffen wird. Daher bleibt nur die Option der mechanischen Entfernung. Wer Glück hat, kann den Kleber mit den Fingernägeln oder einem Spachtel abkratzen. Oder zumindest den Rand des Flecks lösen und anschließend den Kleber abrollen.

Vielleicht kann der Ablösevorgang durch das Anfeuchten des Flecks mit warmem Wasser und Spülmittel beschleunigt werden. Ist der Klebstoff aufgeweicht, lässt er sich eventuell mithilfe der Fingernägel oder mit einem Plastikmesser abkratzen.

Wer einen Versuch mit Alkohol starten möchte, sollte vor der Anwendung unbedingt an einer unauffälligen Stelle ausprobieren, ob der Kunststoff durch 90prozentigen Alkohol aus der Apotheke nicht beschädigt wird. Lässt sich kein Materialschaden feststellen, wird der Alkohol auf ein Tuch gegossen und damit immer wieder auf den Fleck getupft. Nach häufigem Tupfen löst sich der Klebstoff und kann vorsichtig abgehoben werden. Anschließend sollte mit klarem Wasser nachgewaschen werden.

Überblick: Wie kann man Sekundenkleber von Kunststoff entfernen?

  • mit den Fingernägeln
  • mit einem Spachtel
  • mit warmem Wasser und Spülmittel
  • mit Alkohol

Sekundenkleber von Holz entfernen

Um den Klebstoff vom Holz zu beseitigen, können Sie zunächst versuchen mit den Fingernägeln unter den Fleckenrand zu bohren und anschließend ganz langsam und vorsichtig den Fleck abzuziehen. Wenn das nicht funktioniert, nehmen Sie einen Spachtel oder ein stumpfes Messer zu Hilfe. Sie sollten aber stets Acht geben, dass das Holz nicht verkratzt.

Vom behandelten Holz, lässt sich der Kleber eventuell mit Aceton oder acetonhaltigem Nagellack entfernen. Dazu wird ein Tuch in das Hausmittel getaucht und solange über den Fleck getupft, bis er verschwunden ist. Oftmals löst sich der Lack des Holzes dabei ebenfalls auf und es muss anschließend nachgebessert werden. Auf jeden Fall sollte das Holz anschließend mit Holzpolitur gepflegt werden.

Auch Petroleum kann geeignet sein, um das ungefärbte Holz vom Sekundenkleberfleck zu befreien. Dabei wird wie bei der Aceton-Methode vorgegangen. Anschließend sollte das Holz mit klarem Wasser abgewaschen werden und eine Holzpflege erhalten.

Überblick: womit lässt sich Sekundenkleber von Holz entfernen?

  • mit den Fingernägeln
  • mit einem Spachtel oder einem stumpfen Messer
  • mit Aceton
  • mit Petroleum

Eine weitere Möglichkeit Klebereste und Klebstoffflecken zu entfernen ist heiße Luft. Mit einem Fön oder einer Heißluftpistole kann der Klebstoff auf 70-90 Grad erhitzt werden. Verwenden Sie diese Methode jedoch nur, wenn sie hundertprozentig sicher sind, dass das Objekt mit dem Kleberfleck das erhitzen übersteht ohne Schaden zu nehmen!

WICHTIG: Weder Sekundenkleber noch die Mittel, um den Klebstoff zu lösen, sollten in die Hände von Kindern geraten! Auch Erwachsene sollten bei der Anwendung scharfer Lösungsmittel Vorsicht walten lassen. Befindet sich der Klebstofffleck im Gesicht (Auge, Nase, Mund) ziehen Sie einen Arzt zurate!