Harz ist eine zähe, gelblich oder bräunliche, klare oder trübe, klebrige Flüssigkeit, die von Bäumen abgesondert wird. Wenn ein Ast oder der Baumstamm eine Verletzung aufweisen, versucht der Baum, die Wunde mit Baumharz zu verschließen. Wer im Wald zum Pilzesammeln geht, wer mit dem Hund spazieren geht und wer im Wald arbeitet und dadurch mit Baumstämmen oder Ästen in Berührung kommt, zieht sich leicht einen Harzfleck auf der Haut oder der Kleidung zu.

Auch das Auto ist vor den klebrigen Flecken nicht gefeit, wenn es unter einem Baum geparkt wird. Weil Bäume zur Wundheilung sehr viel Baumharz produzieren, kann es leicht passieren, dass die zähe Flüssigkeit aufs Autodach oder die Motorhaube tropft. Dann ist guter Rat teuer, denn was sich wegen seiner Klebrigkeit schon schwer von den Fingern entfernen lässt, ist sicherlich noch schwieriger vom Autolack zu lösen.

Harzflecken aus der Kleidung entfernen

Harz kann sowohl mit dem speziellen Fleckentferner aus dem Fachgeschäft, wie auch mit Hausmitteln aus den Textilien gelöst werden. Weil Baumharz sehr zäh und klebrig ist, zählt es zu den hartnäckigsten Flecken. Doch auch hierfür gibt es Lösungsmittel. Naturharz löst sich in Öl oder in Alkohol.

Harzflecken entfernen

Klebrige Harzflecken auf der Kleidung oder dem Auto
sind ärglich, lassen sich aber entfernen

Um Harzflecken mit dem chemischen Fleckentferner zu beseitigen, muss das Kleidungsstück vor dem Waschen gründlich mit dem Flecklöser durchtränkt werden. Damit der Reiniger seine Wirkung gut entfalten kann und nicht austrocknet, wird der Fleck während der Einweichzeit mit Haushaltsfolie abgedeckt. Nach einigen Minuten kann bereits probiert werden, ob sich der Harzfleck löst. Wenn das nicht der Fall ist, wird er wieder abgedeckt und darf noch etwas weichen. Nachdem das Baumharz aus der Kleidung gelöst wurde, sollte die Verschmutzung mit einem Tuch restlos saubergetupft werden. Anschließend wird das Kleidungsstück in der Waschmaschine gewaschen.

Wer sich nicht mit der chemischen Keule an der Kleidung zu schaffen machen möchte, versucht auf mechanischem Weg das Harz zu entfernen. Dazu wird das Wäschestück in eine Plastiktüte gepackt und in die Gefriertruhe gesteckt. Wenn die Kleidung gut durchgefroren ist, kann sie aus dem Gefrierschrank genommen und ausgepackt werden. Der Harzfleck ist nun hart und brüchig. Er lässt sich daher mühelos mit der Hand aus dem Stoff brechen. Dies sollte jedoch zügig geschehen, dass das Baumharz sich nicht erwärmt und wieder flüssig wird.

Wenn der Fleck noch nicht restlos beseitigt ist, werden die Harzreste mit Hitze eliminiert. Dazu wird sowohl unter wie auch auf den Harzfleck ein Löschblatt gelegt. Anschließend wird mit einem nicht zu heißen Bügeleisen über das Löschpapier gebügelt. Durch die Hitzeinwirkung wird das Harz flüssig und kann vom Löschblatt aufgesaugt werden.

Als weitere Möglichkeit, dem klebrigen Fleck zu Leibe zu rücken, bietet sich Spiritus oder Alkohol an. Dazu wird ein Baumwolltuch im Hausmittel getränkt und anschließend solange über den Fleck getupft, bis er verschwunden ist. Vor der Anwendung von Alkohol oder Spiritus muss an verdeckter Stelle ein Farbtest durchgeführt werden. Nach der Fleckbehandlung sollte das Kleidungsstück in der Waschmaschine gereinigt werden.

Weil Naturharz sich auch in Öl löst, kann der Baumharzfleck in der Kleidung statt mit Alkohol auch mit Olivenöl betupft werden. Auch Butter bietet sich bei Harz als natürlicher Flecklöser an. In beiden Fällen ist jedoch zu bedenken, dass sich nach der erfolgreichen Behandlung des Harzflecks ein Fettfleck in der Kleidung befindet, der schnellstens ausgewaschen werden muss. Da sich Fett nur bei hohen Temperaturen problemlos entfernen lässt, bietet sich diese Methode nur bei Textilien an, die bei mindestens 60 Grad gewaschen werden dürfen.

Möglichkeiten Harzflecken aus der Kleidung zu lösen

  • Die chemische Entfernung mit einem Flecklöser aus dem Fachhandel
  • Die mechanische Entfernung mithilfe der Gefriertruhe
  • Verflüssigung des Baumharzes mit dem Bügeleisen und Aufsaugen mit einem Löschblatt
  • Naturharz lässt sich mit 90prozentigem Alkohol aus der Apotheke oder mit Spiritus lösen
  • Auflösen von Harz durch Einweichen in Öl oder Butter.

Harzflecken von Autolack & Autodach entfernen

Weil Baumharz nicht wasserlöslich ist, besteht nicht die Chance, dass der Regen die hässlichen, klebrigen Flecken, die sich auf dem Autodach gebildet haben, wegwäscht. Um die Harzflecken muss sich der Autobesitzer selber kümmern.

Ist die Verschmutzung nicht allzu stark, kann das Harz mithilfe von warmem Wasser verflüssigt werden und anschließend mit einem saugfähigen Tuch abgetupft werden. Dabei sollten Sie keinesfalls reiben, um den empfindlichen Autolack nicht zu beschädigen.

Bei hartnäckigen Harzflecken besteht die Möglichkeit, Universalverdünner aufzutragen. Dazu wird ein Mikrofasertuch mit der Verdünnung getränkt und anschließend vorsichtig auf den Fleck getupft. Es muss solange getupft werden, bis der Naturharzfleck verschwunden ist. Anschließend wird mit Wasser nachgewaschen und mit einer Lackpflege wird die Behandlung beendet. Vor der Anwendung von Universalverdünnung muss jedoch an einer unauffälligen Stelle getestet werden, ob der Lack keinen Schaden nimmt.

Statt der Universalverdünnung kann auch alkoholhaltiger Türschlossenteiser auf die verunreinigten Stellen aufgebracht werden. Die Prozedur ist die gleiche wie bei der Reinigung mit Verdünner.

Auch mit Kriechöl (WD-40, Caramba) können Sie den klebrigen Flecken den Garaus machen. Um den Lack nicht zu verkratzen, sollten Sie zunächst Staub und Schmutz bei einer normalen Autowäsche entfernen. Dann sprühen Sie die verklebten Stellen mit Kriechöl ein und tupfen, sobald sich das Baumharz aufgelöst hat, mit einem sauberen Mikrofasertuch darüber. Wenn Sie auf diese Weise die Flecken restlos beseitigt haben, waschen Sie mit klarem Wasser nach und verwöhnen ihr Auto anschließend mit einer Lackpflege.

Sie können auch versuchen, den Harzfleck mit dem Heißluftföhn zu verflüssigen. Bei dieser Methode müssen Sie jedoch darauf achten, den Föhn in entsprechendem Abstand zum Fahrzeug zu halten, damit der Lack keinen Schaden nimmt. Anschließend wird die Verschmutzung mit einem Lackreiniger entfernt.

Statt Kriechöl können Sie zum Lösen von Naturharz sowohl Speiseöl aus der Vorratskammer verwenden, wie auch Orangenöl aus dem Kosmetikschränkchen. Vor jeder Anwendung sollte jedoch ein Test durchgeführt werden, um sicher zu gehen, dass das ausgewählte Öl den Lack nicht beschädigt.

Hausmittel um Harzflecken zu entfernen

  • warmes Wasser
  • Universalverdünnung
  • Kriechöl (WD-40)
  • Heißluftföhn und Lackreiniger
  • Speiseöl oder Kosmetiköl