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Wenn Kinder beim Toben hinfallen und sich die Knie aufschlagen, gerät schnell Blut auf die Hose und hinterlässt dort hässliche, braune Flecken. Auch Erwachsenen passiert es, dass ihnen bei einer Verletzung Blut auf die Kleidung tropft. Durch Haustiere werden Blutflecken auf Polster oder Teppiche gebracht und auch im Bett können durch Unvorsichtigkeit auf dem Laken oder gar der Matratze Blutflecken entstehen.
Wer Blut auf Textilien tropft und den frischen Fleck sofort behandelt, hat es leicht. Wer einen eingetrockneten Blutfleck entfernen will, muss mit einigen Tricks arbeiten. Das liegt daran, dass das Eiweiß im getrockneten Blutfleck bereits geronnen ist. Weil sich das Eiweiß während des Gerinnungsprozesses mit den Stofffasern verbindet, muss es bei der Fleckentfernung erst wieder abgelöst werden. Im frischen Blutfleck ist das Eiweiß noch flüssig und kann deswegen einfach ausgewaschen werden.
Wie entferne ich Blutflecken aus Kleidung und Textilien?
Wer sich jemals ein Ei gekocht oder gebraten hat, weiß, dass das Eiweiß durch die Hitzeeinwirkung fest wird. Ebenso ist es mit den Proteinen im Blut. Auch das Bluteiweiß gerinnt bei Hitzeeinwirkung, um genau zu sein, bei 57 Grad. Da, wie oben erwähnt, die Proteine im Blut sich bei ihrer Gerinnung mit der Stofffaser verbinden, darf der Blutfleck nicht mit heißem Wasser ausgewaschen werden. Kaltes oder lauwarmes Wasser ist für die Entfernung des Blutflecks jedoch bestens geeignet.

Ein Schnitt sorgt oft für Blutflecken auf der Kleidung.
Ist das Blut gerade erst auf die Kleidung getropft, kann der frische Blutfleck unter kaltem Wasser ohne weitere Hilfsmittel vollständig entfernt werden. Wird das Wäschestück sofort in die Waschmaschine gesteckt, sollte es bei 30 Grad, höchstens 40 Grad gewaschen werden.
Wer keine Zeit hat, sich sofort um den frisch entstandenen Blutfleck zu kümmern, sollte die befleckten Textilien wenigstens in einem kalten Salzwasserbad einweichen. Dort können sie für mehrere Stunden verbleiben. Sie werden anschließend unter der Dusche kalt abgebraust und bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen.
Wem im Restaurant während des Essens Blut auf die Kleidung tropft, der nimmt sich eine Flasche kohlensäurehaltiges Mineralwasser mit auf die Toilette um den Blutfleck zu beseitigen. Durch die Kohlensäure wird das Blut noch besser gelöst. Unter dem Händetrockner getrocknet, ist nach dem Auswaschen von dem kleinen Malheur nichts mehr zu sehen.
Was tun gegen alte eingetrocknete Blutflecken?
Wird der Blutfleck nicht sofort bemerkt, hat das Blut Zeit zu gerinnen. Weil dann das Eiweiß bereits mit der Stofffaser verbunden ist, kann der Fleck nicht mehr ohne Hilfsmittel ausgewaschen werden. Am besten werden die fleckigen Textilien vor dem Waschen in eine hoch konzentrierte Salzwasserlösung (natürlich mit kaltem Wasser) eingelegt.
Damit das Salzwasser besser zwischen die Stofffasern dringen kann, ist es sinnvoll sie vor dem Einweichen mit einer Bürste leicht aufzurauen. Nach dem Einweichen wird das Kleidungsstück unter kaltem Wasser abgebraust und anschließend in der Waschmaschine bei 30 oder 40 Grad gewaschen.
Blutflecken von empfindlichen, nicht waschbaren, Stoffen entfernen
Leider lässt sich nicht jedes Kleidungsstück in der Maschine waschen. Doch auch auf dem Wollpullover, der Seidenkrawatte oder dem Stoffspielzeug des Kleinkindes können Blutflecken entstehen. Um die braunen Flecken auf empfindlichen Stoffen loszuwerden, benetzen Sie ein Baumwolltuch mit reinem Alkohol (90prozentigen gibt es in der Apotheke) und tupfen dann vorsichtig über den Fleck. Diese Prozedur sollten Sie so lange wiederholen, bis der Blutfleck verschwunden ist.
Wenn es sich um ein Kinderspielzeug handelt, das auch gerne in den Mund gesteckt wird, sollten Sie als letzten Arbeitsgang ein Baumwolltuch mit kaltem Wasser tränken und über den Alkohol tupfen. Anschließend saugen Sie das Wasser mit etwas Küchenkrepp wieder auf, lassen das Stoffspielzeug an der Luft trocknen und schon ist es wieder sauber und einsatzfähig.
Blutflecken von Polstern, Teppich und Matratze entfernen
Gerade bei Polstern, Teppichen und Matratzen ist die Nassreinigung oft schwierig. Daher muss für die Beseitigung des Blutflecks eine andere Lösung gefunden werden. Damit sich das Blut leichter löst, wird jedoch auf Wasser nicht ganz verzichtet. Das Polster, der Teppich oder die Matratze wird mit einem feuchten Tuch vorbehandelt. Dazu wird ein Baumwolltuch in Wasser getränkt und vorsichtig über den Blutfleck gedrückt, sodass das Wasser an der fleckigen Stelle in die Stofffaser einziehen kann.
Dann wird mithilfe von Küchenkrepp das Wasser, das sich mit dem Blut verbunden hat, abgetupft und aufgesaugt. Ist der Blutfleck bereits eingetrocknet, sodass er sich nicht mehr durch reines Wasser lösen lässt, stellen Sie aus Waschpulver und Wasser eine dicke Paste her. Mithilfe eines Schwamms wird der dicke Brei auf den mit Wasser getränkten Blutfleck auftragen. Nach einer Einwirkzeit von 60 Minuten wird die Paste mit Wasser ausgewaschen. Statt des selbst kreierten Hausmittels, kann auch Teppichreiniger verwendet werden.
Welche Hausmittel helfen gegen Blutflecken?
Alte Blutflecken lassen sich nicht nur mit Salzwasser lösen, sondern können auch in einer Mischung aus einem Teil Salmiakgeist und 10 Teilen Wasser eingeweicht werden. Nach einer Einwirkzeit von circa einer Stunde sollte die Salmiakgeist-Lösung mit kaltem Wasser ausgespült werden. Anschließend wird das Kleidungsstück bei 30 oder 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen.

Hausmittel helfen dabei Blutflecken zu entfernen.
Statt Salmiakgeist kann auch eine Aspirintablette in kaltem Wasser aufgelöst werden. In dieser Lösung wird die blutige Wäsche eingeweicht. Danach muss sie wieder unter kaltem Wasser abgebraust werden und anschließend wird sie in der Waschmaschine bei 30 Grad gewaschen.
Auch eine Mischung aus Backpulver oder Hausnatron mit Wasser bietet sich zum Entfernen von Blutflecken an. Dazu wird aus dem Natron mit wenig Wasser ein dicker Brei hergestellt, der in den Blutfleck eingerieben wird. Die Natron-Paste sollte kurz einwirken und kann dann unter kaltem Wasser abgespült werden. Danach wird das Kleidungsstück bei höchstens 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen.
Ebenfalls als bewährtes Hausmittel hat sich die Gallseife erwiesen. Um den Blutfleck mithilfe von Gallseife zu entfernen, wird die Seife direkt auf den Fleck aufgetragen. Dort sollte sie kurze Zeit einwirken und kann anschließend mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Danach wird das Kleidungsstück in der Waschmaschine bei 30 oder 40 Grad gewaschen. Wer keine Gallseife im Haus hat, kann auch reine Kernseife verwenden.
Ebenso wirksam ist eine selbstangefertigte Paste aus Salz und Zitronensaft, die auf den Blutfleck gestrichen wird. Dort sollte sie mindestens eine Stunde einwirken und anschließend unter kaltem Wasser ausgewaschen werden. Auch hier ist die Nachbehandlung in der Waschmaschine unerlässlich.
Auf empfindlichen Stoffen kann statt Alkohol auch Spiritus angewendet werden, um den Blutfleck wegzutupfen.
Auch für Polster, Tapeten und Matratzen gibt es eine Alternative zum Teppichreiniger oder dem Waschpulver-Brei. Mit einer Mischung aus Stärkemehl (Kartoffelstärke) und Wasser kann eine Paste hergestellt werden, die auf den Blutfleck aufgetragen wird. Dort bleibt das Hausmittel solange, bis das Wasser getrocknet ist. Dann kann das blutige Stärkemehl mit einer Bürste ausgebürstet werden und der Fleck ist weg. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch eine Mischung aus Mehl und Glycerin.
Checkliste: Hausmittel um Blutflecken zu entfernen
- Salmiakgeist und Wasser
- Aspirintablette in Wasser aufgelöst
- Paste aus Backpulver oder Hausnatron und Wasser
- Gallseife oder Kernseife
- Paste aus Salz und Zitronensaft
- Spiritus
- Brei aus Stärkemehl und Wasser
- Paste aus Mehl und Glycerin
Tipp: Bevor Sie eines der oben genannten Hausmittel ausprobieren, sollten Sie immer an einer unauffälligen Stelle einen Farbtest durchführen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.